BLANK ETIQUETTE: TOSCA WYSS
John Patrick Walder
Blank Etiquette (SS16)

Tosca Wyss kam eher zufällig zum Nähen – während eines Schülerpraktikums in einer Schneiderei. Der enge Kontakt mit der Lehrmeisterin und die große Verantwortung, die ihr von Anfang übertragen wurde, blieben ihr in guter Erinnerung und brachten sie zu der Entscheidung, ein Studium zur Modedesignerin zu beginnen. Nach verschiedenen Praktika in New York, Wien, Paris und einiger Berufserfahrung in Berlin arbeitete sie als Assistentin im Studio Laend Phuengkit (Berlin). Danach absolvierte sie den Master an der Kunsthochschule Berlin Weissensee.  Obwohl sie während des Studiums eine Kollektionen für Männer und Frauen entwarf, gründete sie nach dem Abschluss (2015) ihr eigenes High-end Streetwear Label „Blank Etiquette“, das sich auf Männermode und Stickereien spezialisiert.

Welche Bedeutung hat das Konzept von UTOPIA im Rahmen eurer Praxis, Methoden und Strategien?

Es ist sehr wichtig für meine Arbeit. Ich denke, dass Mode sehr viel mit Utopie zu tun hat, weil es um das Vorandenken geht, etwas, das es noch nicht gibt zu verwirklichen, oder bekannte „Muster“ zu hinterfragen und neu zu denken und zu gestalten.

John Patrick Walder
Blank Etiquette (SS16)

Utopia kann als mentale Konstruktion eines idealen Systems oder als Modell der Zivilgesellschaft verstanden werden. Wie seht Ihr die Rolle der kreativen Praxis in dieser Hinsicht? Oder anders gefragt: Kann Design Gesellschaft verändern?

Design ist wenig belastet von Konnotationen und lässt so die Freiheit, neue Ideologien, Visionen und Weltanschauungen zu erschaffen. Dadurch sind Kunst und Design die Mittel um Voranzudenken, sich von Bekanntem zu lösen und neue Ideen und Visionen zu gestalten.

Was inspiriert euch? Gibt es Manifeste, Publikationen oder Denker, die eure Arbeit oder Einstellung beeinflusst haben?

Vivienne Westwood, weil sie Mode als Kommunikationsmittel nutzt, um politisch wichtige Themen wie die Klimaveränderung anzusprechen. Sie macht Mode zu einem Sprachrohr und geht somit von der reinen Ästhetik weiter, zu inhaltlichen und politisch- relevanten Themen. Das ist es, was mich an Mode interessiert, dass sie als Kommunikationsmittel dienen kann.

Mehr über Blank Etiquette by Tosca Wyss hier.