WUETRICHFUERST
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Melting the memory of sitting at a table...

Nach einer Lehre zur Bekleidungsgestalterin absolvierte Karin Wüthrich (1983) von 2007–2011 ihren Bachelor in Modedesign an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel. Während des Studiums arbeitete sie bei Peter Pilotto und Peter Jensen in London. Nach dem Abschluss war sie als Designerin und Schnittmacherin bei Bernadette Koch GmbH in Basel tätig und arbeitete an eigenen Designprojekten (WUETHRICHFUERST) sowie als Stylistin für verschiedene Fotoproduktionen.

Matthias Fürst (1983) besuchte nach dem gestalterischen Vorkurs die Fachklasse für Grafik an der kantonalen Schule für Gestaltung in Biel (2000 – 2004). Er arbeitete nach Abschluss des Studiums für internationale Branding- und Werbeagenturen, unter anderen für Jung von Matt/Limmat und Spillmann/Felser/Leo Burnett. sNeben seiner Arbeit als Grafiker entstanden seit 2009 diverse Projekte (WUETHRICHFUERST) im Bereich Mode, Video und Fotografie. 

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Im Januar 2015 schlossen beide das Master Studium am Institut Modedesign der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel mit dem gemeinsamen Projekt WUETHRICHFUERST ab. Es wurde mit dem Albert Kriemler Pries des Instituts Modedesign Basel augezeichnet und von der Vogue Italia unter die «200 emerging designers» gewählt. Zur Zeit arbeiten Karin Wüthrich und Matthias Fürst am Aufbau ihres Labels WUETHRICHFUERST und unterrichten als Gastdozenten am Institut Ästhetische Praxis und Theorie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel.

Welche Bedeutung hat das Konzept von UTOPIA im Rahmen eurer Praxis, Methoden und Strategien?

Das Erschaffen von Utopien bildet einen essentiellen Teil unserer Arbeit als Gestalter. Jede Entscheidung, ob konzeptuell oder im Design, ist geprägt vom Hinterfragen von Gegebenem und Vorhandenem. So sehen wir beispielsweise Konzepte am Anfang eines Gestaltungsprozesses gerne jenseits unserer Disziplin und konfrontieren sie mit allen möglichen Ideen der Formwerdung.
Aber auch abseits von Konzept und Design spielt der Gedanke der Utopie eine tragende Rolle. Gerade die Mode, die aus unserer Sicht als System an ihre Grenzen stösst, setzt eine utopische Herangehensweise voraus.

Utopia kann als mentale Konstruktion eines idealen Systems oder als Modell der Zivilgesellschaft verstanden werden. Wie seht Ihr die Rolle der kreativen Praxis in dieser Hinsicht? Oder anders gefragt: Kann Design Gesellschaft verändern?

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Design hat bei der Entwicklung unserer Verhaltensweisen, auch im Kontext des gesellschaftlichen Wandels, immer eine wichtige Rolle gespielt. Sei es zur Vermittlung von Ideen, Botschaften und Kritik oder als Formgebung technischer Entwicklungen und Innovationen.
Zu behaupten, dass Design Gesellschaft verändern kann, wirkt auf uns aber etwas kühn. Gestaltung und Design können die Mittel prägen, formen und mitdefinieren, die es zur gesellschaftlichen Veränderung braucht.

Was inspiriert euch? Gibt es Manifeste, Publikationen oder Denker, die eure Arbeit oder Einstellung beeinflusst haben?

Im Kontext unserer Masterarbeit, die sich mit einer auf Erinnern basierenden Entwurfsmethodik beschäftigte, war Marcel Proust ein wichtiges Gegenüber. Desweiteren sind für unsere Arbeitsweise die Texte und Projekte von Fiona Raby und Anthony Dunne, die den Begriff des Critical Design entscheidend mitdefiniert haben, von Bedeutung.

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