Foto: Andreas Zimmermann
Velt - Kollektion
Foto: Andreas Zimmermann
Velt Kollektion

Wie geht es für Euch nun weiter bzw. welche neuen Projekte stehen an?

Diesen Sommer hatten wir endlich Zeit an der geplanten Damenkollektion zu arbeiten. Die Ideen sind schon länger im Kopf und nun auch auf Papier. Die Prototypen entwickelten wir bei uns im Studio und stehen nun bereit für die Produktion. Dabei liegt es uns am Herzen für die Damen-Velt nicht einfach die Herren in kleineren Größen anzubieten, sondern wirklich neue Schuhe zu entwickeln. Ferner entschieden wir, das Sortiment auf alle Arten von Lederprodukten zu erweitern, es darf also schon bald mit Ledertaschen von uns gerechnet werden.

Welche anderen Teilnehmer haben Euch in diesem Jahr besonders beeindruckt?

Das hohe Niveau der ausgestellten Arbeiten beeindruckt uns jedes Jahr von neuem. Beim Betrachten der Ausstellung gibt es selbstverständlich Arbeiten, über die wir mehr diskutieren als über andere. Dies hat aber oft nichts mit dem Niveau zu tun sondern viel mehr damit, wie nahe die Arbeit unserem Tätigkeitsfeld ist. Dieses Jahr waren es Vera Roggli und Christophe Guberan die wir als sehr inspirierend wahrnahmen.

Was unterscheidet den SDA von anderen Designpreisen?

Dem Swiss Design Award rechnen wir hoch an, dass er Autoren Design würdigt. Es geht um die intellektuelle und kulturelle Auseinandersetzung mit Erschaffen von Objekten. Innovation die durch unkonventionelle Denkweisen entsteht und so unsere Gesellschaft hinterfragt und weiterbringt. Es geht darum neues zu wagen was auch einen experimentellen Charakter vorweisen darf und die Idee der zentrale Punkt ist und nicht dessen Marktfertigkeit. Im Gegensatz zum SDA zeichnen viele andere Design Preise nur marktfertige Produkte oder Innovationen aus ohne experimentellen Charakter. Dadurch werden diese Design Preise austauschbar und tragen nur gering zu unserm Kulturgut bei. Produkte die im Markt funktionieren überraschen so gut wie nie mit neuen Betrachtungsweisen.

Welche Erfahrungen/besonderen Erlebnisse konntet Ihr durch euere Teilnahme am SDA sammeln?

Die Ehre ein zweites Mal ausgezeichnet zu werden, war für uns eine besondere Erfahrung. Die erste Auszeichung 2013 war kein Zufall, sondern konnte wiederholt werden, was uns bestärkt auf dem richtigen Weg zu sein. Das Leben von Designern besteht mehrheitlich darin sich selbst zu reflektieren, hinterfragen, vergleichen und letztendlich sich verbessern zu wollen, was nicht immer einfach ist. Da ist es was vom Motivierendsten, öffentliche Anerkennung für die geleistete Arbeit zu erhalten.

Welche Idee, welches Projekt oder welchen Wunsch konntet Ihr Euch mit dem Preisgeld erfüllen?

Das Preisgeld erlaubt uns mehr Zeit in neue Entwürfe zu investieren und ungesehenes hervorzubringen. Forschen und Entwerfen sind für uns verwandte Tätigkeiten. Bei beiden gibt eine grundlegende Idee die Stossrichtung vor, um aber auf ein Resultat zu gelangen bleibt einem am Ende nichts anderes übrig als es zu versuchen und immer wieder zu überprüfen, bis etwas verwertbares entsteht. Eine Tätigkeit die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und für die niemand Geld ausgeben will. Für dieses Geld wollen wir uns ganz herzlich beim Swiss Design Award bedanken und bei allen Leuten die dafür einstehen, dass Design politische Anerkennung erhält.